Wir waren unterwegs und zwar gaaaaanz, gaaaaaaaaaaaaaaaaanz weit weg: In Neuseeland auf der Nordinsel. Was für eine Anreise! 24 Stunden Flugzeit und etwa 36 Stunden Reisezeit. Viel weiter geht es nicht. Über die CO2-Bilanz darf man gar nicht nachdenken oder muss seine Seele ganz schnell über seriöse Angebote zur Kompensation durch die Unterstützung toller Klimaprojekte freikaufen. Wir haben das gerne in Kauf genommen und über die vielen ungewöhnlichen Tiere und Pflanzen in Neuseeland sehr gestaunt.
Die lange, weiße Wolke
Nicht umsonst heißt das Land bei den Maoris Aotearoa oder lange, weiße Wolke. Liegt über Deutschland viel zu häufig eine schwere, graue Wolkendecke oder wirken die Wolken oft statisch und langsam, fegen sie dort wild über die Inseln hinweg. Das sorgt immer wieder für unglaublich atemberaubende Bilder und Farben am Himmel!



Über Tane Mahuta
Die Natur spielt in der Sagenwelt der Maoris immer wieder eine große Rolle. So gibt es auch die Legende von Tane Mahuta, dem „Herrn des Waldes“. Seine Eltern Vater Himmel (Ranginui) und Mutter Erde (Papatuanuku) sollen sich so geliebt haben, dass sie als unzertrennlich galten. Tane jedoch schaffte es mit seiner ungeheuren Kraft, sie auseinanderzuschieben und so zwischen ihnen Raum für das Leben zu schaffen. Heute lebt Tane Mahuta in einem riesigen Kauri-Baum von weit über 1.250 Jahren auf der Nordinsel in Waipoua weiter.

Tiere in Neuseeland
Als recht junges und lange unberührtes Land vulkanischen Ursprungs konnte sich in Neuseeland eine sehr eigene Flora und Fauna entwickeln, die in großen Teilen sogar endemisch ist. Da es für die heimische Tierwelt keine wirklich nennenswerten natürlichen Feinde gab (Säugetiere waren lange kaum vertreten und eher in Form von Fledermäusen), sind mit der Einwanderung von Menschen, Possums, Frettchen, Katzen und Hunden leider viele Arten bereits tragisch ausgestorben, dezimiert oder gefährdet worden. Es bleibt jedoch vieles für uns andersartig, exotisch, etwas kurios aber oft liebenswert.
Als wichtigster Vertreter der Tierwelt ist etwa der Kiwi zu nennen, nationales Symbol und schaukelnde Kugel auf zwei stämmigen Beinen und mit langem Schnabel. Der Tui beschallt gerne mit seinen melodischen Gesängen und mechanischem Krächzen seine Umgebung. Pukeko und Takahe zeigen ihr tiefblaues Gefieder und der Fantail schießt vorwitzig durch den Wald und spannt immer wieder seine Schwanzfedern wie einen Fächer auf. Die Neuseeländische Taube hört man vor allem mit schweren Schwüngen durch die Lüfte fliegen…
Eine einzigartige Pflanzenwelt
Auch die Pflanzenwelt ist anders. Üppige Blüten spielen hier kaum eine Rolle, dafür Strukturen, Texturen und die schönsten Grüntöne. Nikau-Palme und riesige Baumfarne spenden lichten Schatten. Kauris bilden ganze Wälder mit ihren riesigen, uralten Stämmen. Ihr Holz ist ganz leicht. Aus Manuka wird Honig gewonnen, dem mehr noch als anderen Sorten gesundheitsfördernde Fähigkeiten zugesagt werden. Reibt man seine Blätter zwischen den Fingern, duftet es ganz wunderbar. Nektar aus den Blüten des Neuseeland-Flachs dient den Vögeln zur Nahrung und aus seinen Blättern können Körbe gewebt werden. Andere Pflanzen bilden wunderschöne, einfache, reinweiße Blüten und tiefblaue Beeren.

Weitere Waldbewohner:
In Kürze zusammengefasst: Es war nicht mein erstes Mal in Neuseeland. Aber auch dieses Mal hat dieses Land zwischen Himmel und Erde, Feuer und Wasser es wieder geschafft, das Herz zu öffnen und zutiefst zu beeindrucken. Ob ich zum letzten Mal dort gewesen bin…?